Kontakt
09374 9735 - 0
rathaus@eschau.de
09374 9735 - 102
02.05.2023
Eintrag in das Goldene Buch
„Ist etwas Ähnliches wie dies in deinen Tagen oder in den Tagen deines Vaters passiert? Erzähle deinen Kindern davon, und lass deine Kinder erzählen, und deren Kinder der nächsten Generation!“ (Joel Kapitel 1,3). Mit diesem Zitat eröffnete Frau Anita Winter aus Zürich im Historischen Rathaus Eschau die Lesung aus ihrem Buch „The Last Swiss Holocaust Survivors“. Der Großvater von Anita Winter, Dr. Moses Strauß wurde am 20. Dezember 1887 in Eschau geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Im Jahre 1937 emigrierte er nach Lichtenstein und lebte anschließend in der Schweiz. Die Enkelin Anita Strauß hat aufgrund der schlimmen Erfahrungen, die auch ihre Familie mit dem Holocaust erleiden musste, ihr Leben der Unterstützung von Holocaust-Überlebenden gewidmet. Sie gründete die Gamaraal Stiftung in Zürich, welche die Erinnerungen von Zeitzeugen vor dem Vergessen bewahrt. Denn das Erzählen über den Holocaust war jahrelang ein Mittel, um gegen das Vergessen, das Relativieren und die Gleichgültigkeit anzukämpfen. Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen dieses furchtbaren Genozids. Für Anita Winter geht es darum, nie zu vergessen, nie zu schweigen, nie gleichgültig zu sein und nie zu hassen. In ihrem Vortrag berichtete sie von Erfahrungen und Erinnerungen, die jüdische Menschen erleiden mussten und teilweise kaum in Worte gefasst werden können. Anita Winter zeigte sich berührt und dankbar bei ihrem Besuch und dankte dem Markt Eschau für die verantwortungsvolle Form der Aufarbeitung der Geschichte. Sie beendete ihre Ausführungen mit den Worten: „Ich bin auch ein Großkind von Deutschland und ein Großkind von Eschau“.
Foto: Eintrag von Frau Anita Winter (links) in das Goldene Buch des Marktes Eschau im Rahmen der Lesung „The Last Swiss Holocaust Survivors“ im Historischen Rathaus mit 1.Bürgermeister Gerhard Rüth (rechts).
Kategorien: Eschau aktuell