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Eschauer Wald in einem guten Zustand

29.05.2024
Waldbegang mit Forstoberrat Benedikt Speicher und Forstamtsrat Jörg Nerpel Eschau.

Wie ist der Zustand des Eschauer Gemeindewaldes und wohin soll er sich in den nächsten Jahren mit allen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt entwickeln? Darüber informierten Forstoberrat Benedikt Speicher und Forstamtsrat Jörg Nerpel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Karlstadt) bei einem Waldbegang am Donnerstag mit Bürgermeister Gerhard Rüth (CSU) und Vertretern des Gemeinderates. Der Waldbegang in diesem Jahr fand im Ortsteil Wildensee statt. An drei Beständen der Waldabteilung „Höhhecke“ erläuterten Nerpel und Speicher den Zustand des Waldes. Forstoberrat Benedikt Speicher erinnerte, dass in ganz Deutschland vermehrt Buchen unter der Trockenheit leiden und immer mehr absterben. Man werde deshalb künftig mehr Schadholz haben. Hitzejahre wie das Jahr 2021 werden voraussichtlich nach 2050 der Normalfall sein.

Forstamtsrat Jörg Nerpel sagte, man habe in den letzten Jahren Probleme mit allen Baumarten gehabt. Am wenigsten Probleme machen derzeit Eiche und Tanne. Sorge in Mittelfranken bereite aber die Kiefer, denn auf jedem zweiten Baum lassen Misteln als Schmarotzer die Kiefer absterben. Speicher betonte, dass der Eschauer Gemeindewald aber aktuell noch gesund sei. Nerpel befürchtet aber, dass der Borkenkäferbefall bei steigenden Temperaturen wieder steigen werde. Momentan fliege der Borkenkäfer durch die feuchte Witterung noch nicht aus.

Aktuell sei man in Eschau gut aufgestellt und der Regen in den letzten Wochen sei sehr gut für den Wald gewesen. Nerpel hatte im Eschauer Wald 13 Baumarten gezählt, darunter Linden, Roteichen, Vogelbeeren, Douglasien und Birke. Nerpel ging auch auf den Holzeinschlag, Zaunbau, Verjüngung, Kulturpflege, Nachbesserung und Wildschäden ein. Die Schäden durch Verbiss seien in Eschau insgesamt rückläufig. Im zweiten Bestand der „Höhehecke“ wurden 2007 wegen eines Borkenkäferbefalls Fichten entnommen. Bei einer Verjüngung 2009 habe man auch die Douglasien geastet um hochwertiges Holz zu produzieren. Eine der bestehenden Douglasien sei mindestens 45 Meter hoch. Im Bestand Höhhecke wurde 2023 ein Feuchtbiotop angelegt. Die tiefste Stelle des Biotops ist 80 Zentimeter und in tieferen Bereichen könne sich Tiere wie Kaulquappen und Frösche zurückziehen. Vom Schwarzwild wird das Biotop zum Suhlen genutzt. Das Biotop wird ausschließlich vom Regen gespeist. Ein zweites Biotop soll noch in diesem Jahr gebaut werden.

Bürgermeister Gerhard Rüth meinte, dass der Eschauer Wald entgegen des bundesweiten Trends in einem guten Zustand sei. Es sei ein positives Signal und zugleich Motivation und Verpflichtung, die gute Waldbewirtschaftung fortzuführen. Wegen des Klimawandels müsse man reagieren und immer die richtigen Ersatzmaßnahmen ergreifen. Rüth verabschiedete Forstoberrat Dominik Speicher, der im November 2019 an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Karlstadt) kam und der die Behörde nun verlassen werde, mit einem Präsent. Als Vertreter des Waldes und der Kommunen habe man in Eschau immer eine sehr gute offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Amt gehabt.

Auch die Neustrukturierung der FBG (Forstbetriebsgemeinschaft) Spessart Süd habe Speicher entscheidend mitgeprägt. Speicher wird das Amt in Karlstadt verlassen und nach Tübingen in das Vorstandsbüro des Forst BW (Baden-Württemberg) wechseln. Seine Nachfolge ist noch offen.


Foto, Text: Martin Roos, Foto: Über den Zustand des Eschauer Gemeindewaldes informierten Forstoberrat Benedikt Speicher und Forstamtsrat Jörg Nerpel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Karlstadt) bei einem Waldbegang am Donnerstag in Wildensee mit dem Bürgermeister und Vertretern des Gemeinderates.


Kategorien: Eschau aktuell

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